Warum es mit Männern scheitert
Beruflich super erfolgreich - privat unglücklich: Unzählige Studien belegen das traurige Schicksal vieler Karrierefrauen. Haben Männer Angst vor Top-Managerinnen oder Universitätsprofessorinnen, wie oft behauptet wird? Die Wahrheit ist eine ganz andere: Karrierefrauen interessieren sich typischerweise genau für jene Gruppe von Männern, die an ihnen umgekehrt keinerlei Interesse haben.
Um zu verstehen, warum beruflich super erfolgreiche Frauen oft keinen Mann finden, ist eine kleine fiktive Geschichte nützlich: Stellen wir uns ein Großunternehmen vor, das im Deutschen Aktienindex gelistet ist. Dort sitzt eine Frau im Vorstand, die mehrere Millionen im Jahr verdient. Nachdem sie mit 40 Jahren beruflich ihre wichtigsten Ziele erreicht hat, sucht sie den Mann fürs Leben. Vielleicht klappt es sogar noch mit Kindern. Für welche Männer würde sich diese Frau im Dax-Vorstand nun interessieren?
Frauen daten typischerweise auf einer Ebene oder nach oben (das nennt sich Hypergamie), d.h. sie finden Männer interessant, die beruflich mit ihnen mindestens auf einer Stufe stehen oder sogar noch etwas höher in der Hierarchie. Wenn man sich der Einfachheit halber vorstellt, unsere Vorstandsfrau würde in ihrem Unternehmen auf Männersuche gehen (und dabei außer Acht lässt, dass es zu einer problematischen Vermischung von Beruflichem und Privatem kommen kann): Der Schrankenwärter, der sie jeden Morgen auf das Betriebsgelände lässt, kommt sicher nicht als Ehemann in Frage. Er hat sich nach dem Hauptschulabschluss bei einem Sicherheitsdienst verdingt und schiebt dort lange Schichten zum Mindestlohn. Da wäre doch ein Vorstandskollege viel interessanter - und der Vorstandsvorsitzende wäre die beste Lösung von allen.
Ganz weit oben gibt es nur wenige Männer. Aber das ist nicht das Problem!
Nun ist klar, dass Frauen, welche auf der Karriereleiter immer höher klettern, eine zunehmend geringere Auswahl an Männern haben, die mit ihnen mindestens auf einer Stufe stehen. Aber das ist nicht wirklich das Problem. Es kommt beim Dating eher auf das Verhältnis von Männern und Frauen an statt auf die absolute Zahl. Und da sind Männer in Führungspositionen noch häufiger vertreten. Das mag sich in absehbarer Zukunft ändern, aber noch gibt es im Top-Management einen Männer-Überschuss.
Wie steht es nun um die Chancen unserer Vorstandsfrau, den Vorstandsvorsitzenden privat für sich zu gewinnen? Die Antwort ist einfach: Sie sind gleich null.
Top-Männer wollen junge Frauen
Um zu verstehen warum, muss man die (Dating-) Welt aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden sehen: Er ist der absolute Top-Catch unter den Männern. Er leitet ein bedeutendes Unternehmen, verdient jedes Jahr Millionen und ist (vermutlich) durch Charaktereigenschaften in diese Position gekommen, die sehr viele Frauen bei Männern schätzen: Er ist zielstrebig, selbstbewusst, durchsetzungsstark. Kurz: Er hat eine riesige Auswahl unter den Frauen. Konkret bedeutet das, er kann etwas mit der jungen Sekretärin anfangen, die mit 18 gerade ihre Ausbildung abgeschlossen hat, mit der Referentin, die 25 ist und seit zwei Jahren im Unternhemen - oder auch mit der Kollegin im Vorstand. Für welche dieser Frauen wird er sich niemals interessieren? Ganz klar, für unsere Vorstandsfrau, denn die ist mittlerweile 40. Wie schon an anderer Stelle erwähnt schätzen Männer an Frauen insbesondere Jugendlichkeit. Daraus folgt, dass die junge Sekretärin mit Abstand die besten Chancen bei ihm hat. Die Referentin wäre eine Notlösung, falls die Sekretärin vergeben ist.
Daraus wird klar, dass die häufig vorgebrachte Erklärung, Männer hätten Angst vor beruflich super erfolgreichen Frauen, komplett in die Irre führt. Mag sein, der Schrankenwärter hätte vielleicht Probleme damit, sich mit der Vorstandsfrau einzulassen, weil sie ihm in allen Bereichen überlegen ist. Aber das ist ein rein theoretisches Problem, denn für den Mindestlöhner interessiert sich unsere Vorstandsfrau eh nicht. Der Unternehmenslenker hat sicher keine Angst vor der Vorstandskollegein. Sie mach ja einen ganz ähnlichen Job. Lehrer haben ja auch keine Angst vor Lehrerinnen und Sachbearbeiter nicht vor Sachbearbeiterinnen. Es mag auch sein, dass der Vorstandsvorsitzende seine Kollegin für ihre Arbeit außerordentlich schätzt, ihre Kompetenz, ihre Entscheidungsstärke, ihre brillanten Nerven, was auch immer. Aber deswegen interessiert er sich nicht für sie als Frau.
Eine bittere Erkenntnis für Karrierefrauen
Top-Catches unter den Männern haben sehr häufig die Möglichkeit, deutlich jüngere Frauen für sich zu gewinnen - und die nutzen sie dann auch, nicht nur, wenn sie im Management arbeiten. Wie viele Star-Anwälte, Schauspieler, Musiker oder Fernsehmoderatoren gibt es, die deutlich jüngere Frauen haben? SEHR viele!
Für jene Frauen, die eine glänzende Karriere hingelegt haben und dann erkennen müssen, dass sie von den für sie interessanten Männern einfach aufgrund ihres Alters abgelehnt werden, ist das eine denkbar bittere Erkenntnis. Im Grunde haben sie in jungen Jahren einen sehr menschlichen Fehler gemacht: Sie haben von sich auf andere geschlossen. Frauen schätzen beruflich erfolgreiche Männer. Also dachten sie, dass Männer auch umgekehrt beruflich erfolgreiche Frauen schätzen. Sie haben an Schule und Uni halbe Nächte durchgelernt, ein Premium-Examen gemacht und im Unternehmen über Jahre hinweg alles gegeben - nur um dann zu erfahren, dass diese Qualitäten von den Männern, die sie selbst spannend finden, als praktisch wertlos erachtet werden. Und dass eine Frau, die es gerade mal zur Sekretärin gebracht hat, um ein Vielfaches höher im Kurs steht, einfach weil sie noch sehr jung ist. Nun kann Männern niemand vorwerfen, dass sie aus ihrer Präferenz für junge Frauen je ein Geheimnis gemacht hätten - aber viele Frauen scheinen das Offensichtliche nicht zu erkennen oder nicht wahrhaben zu wollen.
Ist das nicht alles furchtbar ungerecht?
Wenn sich die Wahrheit dann aber doch Geltung verschafft, dann entzündet sich daran oft eine Gerechtigkeitsdiskussion. Ist das alles nicht maximal unfair? Für Männer geht mit beruflichem Erfolg sehr oft ganz von selbst auch das private Glück einher. Bei Frauen aber rächt es sich, wenn sie in jungen Jahren ihre Karriere forcieren und das Privatleben vernachlässigen. Für den beruflichen Erfolg können sie sich bei Männern nichts kaufen. Haben es Männer nicht einfach besser?
Aus Sicht unserer Vorstandsfrau ist diese Argumentation völlig nachvollziehbar. Aber auch unser Vorstandsvorsitzender könnte eine Gerechtigkeitsdiskussion anzetteln! Denn: Haben es Frauen nicht eigentlich viel besser? Um zum Top-Catch unter den Männern zu werden, musste der Unternehmenslenker in der Schule, an der Uni und im Berufsleben jahrelang Vollgas geben. Aber diese Sekretärin, nach der sich alle Kerle im Unternehmen umdrehen, die ist einfach nur jung und die Mutter Natur oder der liebe Gott hat ihr ein hübsches Gesicht und eine tolle Figur geschenkt. Das kam alles einfach so, sie musste nichts dafür tun. Die Welt gehört am Ende den Frauen!
Gerechtigkeit ist in diesem Fall offenkundig nur eine Frage der Perspektive. Jeder kann argumentieren, wenn er die betrachteten Aspekte nur selektiv genug auswählt, dass das Gras auf der anderen Seite einfach grüner ist. Aber das ändert nichts. Auf dem Datingmarkt gelten für Frauen und Männer andere Regeln. Ob das gut ist, darüber kann man lange diskutieren. Aber das macht ähnlich viel Sinn wie darüber zu fachsimpeln, ob es nicht eine Gotteslästerung ist, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt, wie es die katholische Kirche über Jahrhunderte getan hat. Die Dinge sind, wie sie sind.
Ein Ratschlag für angehende Karrierefrauen
Was folgt daraus für junge Frauen? Sollten sie auf die ganz große Karriere besser verzichten, um privat nicht unglücklich zu werden? Das muss jede für sich selbst entscheiden, aber ich würde keiner jungen Frau empfehlen, auf einen Sitz im Dax-Vorstand zu verzichten, nur um der Männer wegen. Enttäuschung ist, wenn Erwartung und Wirklichkeit nicht zusammen passen. Deswegen sollten junge Frauen, die ganz nach oben wollen, einfach nicht davon ausgehen, dort oben dann den Mann fürs Leben zu finden. Sie sollten von Anfang an anders planen. Freundschaften sollten ein wichtiger Teil des Privatlebens sein, um ohne Mann nicht einsam zu sein. Oder sie können sich fragen, ob nicht eine Beziehung mit einer anderen Frau für sie denkbar ist, denn die haben passendere Beutekriterien. Einen Kinderwunsch kann sich eine vermögende Frau auch problemlos alleine erfüllen. Und sollte der Wunsch nach gelegentlichem Körperkontakt stark sein - das ist kein Problem. Eine Frau im Dax-Vorstand kann sich die besten Callboys der Stadt leisten.
Zusammenfassung: Karrierefrauen sind privat oft unglücklich, weil sie sich für beruflich ebenfalls besonders erfolgreiche Männer interessieren. Diese Top-Männer haben ihrerseits aber die Möglichkeit, deutlich jüngere Frauen für sich zu gewinnen. Deswegen sind sie an Karrierefrauen, die in ihrem Alter oder nur etwas jünger sind, nicht ansatzweise interessiert. Junge Frauen mit Karriereabsichten sollten deswegen von Anfang an ohne "Mann fürs Leben" planen, um Enttäuschungen vorzubeugen.